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Cordon Flönz oder Himmel un Ääd mit Schnitzel

Das hier ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Träumchen für jede kölsche Jeck. Denn Himmel un Äad als auch Schnitzel werden in kölschen Brauhäusern massenhaft von den Köbessen in den Gastraum getragen. Und heute bekommt ihr beides, wenn ihr wollt.

Für Liebhaber der kölschen Küche, die bei Bloodwoosch (Blutwurst//kölsch für Anfänger) an ihre Grenzen stoßen, serviere ich damit einen kreativen Kompromiss, denn Euch kann ich versprechen: die Flönz (Blutwurst//kölsch für Einheimische) ist hier wohldosiert und aromatisiert auf ganz zarte Weise das Brauhaus-Schnitzel.

Cordon Flönz? Wat is dat dann?

Jetzt mal auf Hochdeutsch: in diesem Gericht vereinen sich Himmel un Ääd mit Cordon Bleu. Letzteres muss ich nicht groß erklären: paniertes Schnitzel gefüllt mit Schinken und Käse. Himmel und Erde kennt man traditionell im Rheinland, Westfalen, Schlesien und Niedersachsen und es besteht in der Hauptsache aus Apfelmus und Kartoffelpüree. Der Himmel steht für die Äpfel an den Bäumen, die Erde für die Erdäpfel – die Kartoffeln. Dazu gibt es je nach Region deftige Wurst oder Speck, hier in Kölle unumstößlich geräucherte gebratene Blutwurst und Röstzwiebeln. Die Fusion zum Cordon Flönz besteht nun schlicht darin, dass die Wurst (statt des Schinkens und zusammen mit dem Halven Hahn mittelalten Gouda im Schnitzel steckt.


Cordon Flönz {Himmel un Ääd un Schnitzel mit Bloodwoosch}

Rezept für 4 Personen

  • 4 Schnitzel vom Lummerbraten, 1 cm dick, in der Mitte fast ganz eingeschnitten, so dass man es aufklappen kann, und plattgeklopft
  • gut 10 cm Bluwurst, geräuchert, in Scheiben geschnitten
  • 100 g mittelalten Gouda, in Scheiben geschnitten
  • 1 Tasse Mehl
  • 1 Ei, gesalzen, gepfeffert und verquirlt
  • 1 Tasse Paniermehl
  • 3 Gemüsezwiebeln in 5 mm dicke Ringe geschnitten
  • Rapsöl
  • 1 kg Kartoffeln, geschält und in Stücken
  • 2 EL Butter
  • 400 ml Milch
  • 1/2 Muskatnuss, gerieben
  • 5 Äpfel, geschält und vom Gehäuse befreit
  • 1 Zimtstange
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 EL Zucker
  • 2 Frühlingszwiebeln

Einen EL Butter mit dem Zucker in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Äpfel sowie Zimtstange und Lorbeerblatt zugeben und im geschlossenen Topf zu Apfelmus einkochen lassen.

Die Zwiebeln in einer Pfanne in 2 EL Öl bei mittlerer Hitze rösten, bis sie Farbe annehmen.

Die Schnitzel auseinanderfalten, auf die eine Hälfte jeweils ein Viertel der Blutwurst und des Käses legen und zusammenklappen. Falls vorhanden mit Roulladennadeln zusammenhalten. Mehl, Ei und Paniermehl in jeweils einen Suppenteller füllen und die Schnitzel in dieser Reihenfolge darin wälzen (panieren).

In einem weiteren Topf die Kartoffeln in reichlich Salzwasser etwa 15 Minuten kochen.

Währenddessen einen großen Schuss Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Schnitzel darin ausbacken.

Milch und Butter in einem hohen Gefäß mit einer Prise Salz und der geriebenen Muskatnuss würzen und in der Mikrowelle etwas erwärmen. Die Kartoffeln abgießen und mit der Milchmischung zu cremigem Kartoffelpüree stampfen.

Eventuell den Zwiebeln nochmal kurz aber ordentlich Hitze zufügen, so dass sie richtig gute Röstaromen erhalten.

Das Püree mit dem Apfelmus auf einen Teller geben, das Schnitzel dazugeben und mit den Röstzwiebeln garnieren. Wer mag serviert Senf dazu.


Köln ist eben so richtig multikulti und das zeigt sich auch auf Frau KatE. – heute fusioniert französisches Schnitzel mit der deftigen Küche des Rheinlandes dort, wo letzte Woche noch vietnamesischer Mangosalat angepriesen wurde, der nun wirklich ganz ganz andere kulinarische Zutaten und Vorzüge aufweist. Und davor gab es hier türkisches Kisir, Tortilla und Albondigas aus Spanien, Tom Kha Gai aus der thailändischen Küche und orientalischen Kichererbsensalat und Falafel oder Tomatensalat. Ach, Kölsche Küche hatten wir hier auch schon: sensationell gute Koteletts! Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Kochen!!

Alles Liebe, 🧡 KatE.

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