Diese Suppe sieht so wunderschön leuchtend aus! Jedenfalls in meinen Augen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass alles, was orange ist, mein Herz hüpfen lässt. In diesem Fall aber geht die Freude gleich in den Magen, denn das Süppchen schmeckt so toll, wie es aussieht.

Das Rezept entstand ganz zufällig und spontan: vor ein paar Tagen habe ich mit Freundinnen einen Weihnachtsmarkt besucht. Es war nicht so kalt, aber es nieselte fast durchgehend und am Ende wurde der Regen so stark, dass ich nach Hause fuhr. Auf dem Heimweg fühlte ich mich durchnässt und durchgefroren. Ich freute mich auf die Wärme daheim und bekam eine riesige Lust auf eine warme Suppe. Ich überlegte, welche Zutaten da sind: da war noch ein halber Kürbis, der verbraucht werden müsste, ein Bund Möhren, das nicht wie geplant zum Einsatz gekommen war und eine orangefarbene Paprika im Kühlschrank, die man roh nicht mehr hätte essen wollen.
Zu Hause am Herd, in trockenen Tüchern, nahm das Süppchen ganz automatisch Formen an und heraus kam diese leuchtende Komposition aus leckeren vitalisierenden Aromen.
Kochen und Essen
ein schöpferischer Vorgang voller Respekt für die Zutaten, Achtsamkeit dem Körper gegenüber, Liebe für`s Detail und Genuss für die Sinne
Ob ich für mich alleine koche oder für die ganze Familie spielt letztlich keine Rolle. Es macht mir fast immer den größten Spaß etwas zu kochen, vor Allem wenn ich Appetit habe. der Vorgang an sich ist für mich Freude, Kreativität und Entspannung zugleich. Und wenn sich nachher alle freuen, weil es so lecker schmeckt, dann kommt das noch on Top. Ich kann mich aber auch ganz für mich alleine freuen und genießen. So sollte Koche und Essen sein – ein schöpferischer Vorgang voller Respekt für die Zutaten, Achtsamkeit meinem Körper gegenüber, Liebe für`s Detail und Genuss für die Sinne.

Suppe á l`Orange
- 3 Schalotten
- 3 Zehen Knoblauch
- jeweils 3 Stängel Koriander mit Wurzel und Thai-Basilikum (die Blätter für später beiseite legen)
Alles fein hacken und in etwas Olivenöl auf kleiner Stufe sanft anschwitzen.
- 1 kg Möhren
- 1 Süßkartoffel
- 1 orangefarbene Paprika
- ein 10 cm langes Stück Butternuss-Kürbis
- ein 5 cm langes Stück frischen Kurkuma
putzen, in grobe Stücke teilen und zusammen mit
- 1 EL Butter
in den Topf geben. Das Gemüse weitere 5 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen.
- 1,5l Wasser (mit Brühetöpfchen für nur 1 Liter)
zufügen und bei geschlossenem Deckel (für den Erhalt der Vitamine ) kochen, bis das Gemüse weich ist.
Den Herd herunterschalten, so dass die Suppe nicht mehr kocht. Alles schön glatt und sämig pürieren. Mit
- 2 TL Oystersauce
- Saft von 3 Orangen
- Salz und Pfeffer
würzen. Nicht mehr kochen (ich kann es nicht oft genug sagen: wir wollen die Vitamine erhalten) .

Für das
Koriander-Haselnuss-Pesto
- Blätter des Thai-Basilikums und des Korianders der Suppenbasis (s.o.)
- 1 Bund Koriander
- 1 Hand voll alten Gouda, gerieben
- 70 ml Haselnuss-Öl + 30 ml gutes Olivenöl
- 1 Hd. voll Haselnüsse
zu einem glatten Pesto pürieren.

Toppings
Die Suppe in Teller geben und mit dem Pesto,
- geriebenem Käse
- Korianderblättchen
- gehackten Haselnüssen
- Orangenscheiben, ohne Schale und geachtelt
garnieren.

Natürlich ist jede Menge Suppe übrig geblieben, denn es war spät geworden und ich war nach einem Teller satt. Die Fotos sind dann ganz in Ruhe am nächsten Tag entstanden. Wenn ihr jetzt aber denkt: „ist ja klar, nach einem langen Tag schießt sie vielleicht ein schnelles Foto von oben, macht aber keinen großen Zinnober mehr von wegen Set aufbauen und Motiv ausleuchten und so, bis die Suppe kalt ist“, dann habt ihr Recht.
Allerdings täuscht ihr euch, wenn ihr denkt, dass ich mir beim Anrichten des Tellers für die Fotos mehr Mühe gegeben habe, denn meine Suppe, die ich am Abend ganz in Ruhe und für mich allein aß (denn meine Familie hatte schon gegessen, während ich auf dem Weihnachtsmarkt war), sah ganz genau so aus.
Nur das Foto-Set an sich, das ganze drumherum, das mache ich für den Blog und für Euch. Und auch hierbei habe ich größten Spaß! Ich liebe es einfach, kreativ zu sein. Während schöpferischer Prozesse bin ich voll in meinem Element und tief in mir glücklich und zufrieden. Und natürlich möchte ich mit dem Ergebnis dazu inspirieren, meine Rezepte nachzukochen. Ich hoffe sehr, ihr freut euch auch ein bisschen!