Im Januar, wenn der Zauber der Weihnacht erloschen und die glitzernde Weihnachtsdeko endgültig weggeräumt ist (Das zieht sich bei mir immer etwas. Irgendwie entdecke ich tage- und wochenlang immer wieder Ecken mit Advent, nachdem ich eigentlich alles in den Keller gebracht habe. Nicht.) fehlt mir der Glanz.

Frühling passt irgendwie noch nicht ganz. Zwei kleine Vasen mit Narzissen sind eingezogen, aber die weigern sich, die Hälse zu recken und Knospen zu zeigen. Kann ich Ihnen nicht verdenken. Draußen liegt Schnee. Immer noch. Der Kontrast ist ganz hübsch für`s Auge, setzt sich aber nicht so richtig durch.
Ich fahre beim Floristen vorbei. Weiß nicht so recht, was ich möchte. Ich weiß, was ich nicht will: einen bunten Strauß. Vielmehr sollen es ein paar weinige Stiele sein, die ich im Haus verteilen kann.
Für ein kleines Budget.
Mir fallen die Monstera-Blätter (Monstera deliciosa) ins Auge.
Bombastisch. Monströs. Und dabei doch so elegant.
Her damit!
Dazu ein paar Kirschblütenzweige. Obwohl sie noch winterlich aussehen ist sicher, dass sie in der Ofenwärme nachgeben werden.
Und die Blüten sind so zauberhaft.
Mitkommen!
Schleierkraut (Gypsophyla paniculata) war lange weg vom Fenster.
Haste auch gemerkt? Oder gar nicht vermisst?
In meiner Kindheit war er überall im Blumengeschäft meiner Eltern.
In jedem Strauß. Da ist er wieder.
Darf auch mit.
Halskraut (Trachelium) wird in der Floristik ebenso wie wie das Schleierkraut zum Füllen des Blumenstraußes benutzt. Ich mag es auch solo.
Außerdem passt es zu den übrigen Blüten und bringt aufgrund der Langstieligkeit Höhe in das Gesamtbild.
Eingepackt.
Das Arrangieren ist ganz einfach! Ihr braucht nur ein paar Vasen, am Besten in verschiedenen Höhen, in die ihr die einzelnen Stiele hineinstellt. Das Schleierkraut habe ich Rispe für Rispe abgeschnitten und zu kleinen Sträußchen zusammengelegt.
Tipp: fast alle Blumen müssen nochmals schräg angeschnitten werden, bevor sie ins Wasser kommen. So erhöht ihr die Fläche, durch die sie Wasser ziehen können. Nur wenn der Florist sie gerade eben angeschnitten hat, könnt ihr sie direkt in die Vase stellen. Sobald sie länger ohne Wasser liegen bleiben oder transportiert werden, trocknen sie an der Schnittstelle aus und ihr habt weniger lange Freude daran.
Solange es draußen noch verschneit und dunkel ist, zaubern jede Menge Kerzen einen warmen und glanzvollen Effekt. Zu den Glasvasen, die übrigens ausnahmslos aus leeren Flaschen bestehen, die ich gesäubert habe (Stichworte low budget und Nachhaltigkeit) passen einfache Teelichtgläser.



Weniger ist manchmal mehr. Die Blüten und Blätter haben zusammen ganze sieben Euro gekostet. Sie werden eine Weile halten. Wenn die ersten Blüten verblühen, könnt ihr sie durch frische, für die Abwechslung auch durch andere, ersetzen. Oder ihr denkt euch etwas neues aus und sucht ein neues Plätzchen für die Monstera-Blätter. Denn diese werden ein paar Wochen halten.
Zwischendurch immer mal wieder das Wasser erneuern und das Stielende erneut schräg anschneiden! Auch wenn ich mich wiederhole. Kann man nicht oft genug sagen.


Diese Monstera-Blätter hat mir übrigens Jonathan zu Weihnachten geschenkt. Sie sind handgemacht aus Clay, lufthärtender Modelliermasse aus Lehm, und bemalt mit Acrylfarben. Von diesen Blättern werde ich noch richtig lange etwas haben.
Es ist euch wohl nicht entgangen, dass ich einen offensichtlichen Faible für die Monstera deliciosa habe.




Ich hoffe, ich habe euch etwas inspiriert. Schaut euch einfach im Blumenladen um. Die Monstera-Blätter müsst ihr vielleicht bestellen, aber es gibt genügend Alternativen. Viel Spaß beim Auswählen und arrangieren.
